TFF #27: Das grösste Risiko bei der Digitalisierung? Alleine zu starten.

Kennst du das Gefühl? Du stehst vor dem riesigen, nebligen Berg der Digitalisierung. Die Gipfel heissen KI, Automatisierung und Datenstrategie. Alle reden davon, dass man diesen Berg erklimmen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Aber der Weg dorthin scheint teuer, riskant und komplex.

Du fragst dich: Wo fange ich überhaupt an? Welche Route ist die richtige für mein KMU? Und was, wenn ich auf halbem Weg die Orientierung verliere? Diese Unsicherheit ist die grösste Bremse. Sie führt dazu, dass viele wertvolle Chancen ungenutzt bleiben – nicht aus Mangel an Willen, sondern aus Mangel an einem klaren Plan und verlässlichen Begleitern.

Aber was wäre, wenn die Lösung nicht ein grösseres Budget oder eine riesige IT-Abteilung ist, sondern schlicht eine bessere Landkarte und ein paar erfahrene Mitstreiter?

Genau diese Überzeugung hat uns angetrieben.

🎙️ Du hörst lieber? Hier eine kurze, KI-generierte Audio-Zusammenfassung dieser Ausgabe:

Digitalisierung: Vom Chaos zur Klarheit

Die Landkarte: Ein praxiserprobter Plan von KMU für KMU

Die digitale Transformation ist kein Mysterium, sondern ein Handwerk. Und wie bei jedem guten Handwerk braucht man das richtige Werkzeug. Deshalb haben wir uns zusammengetan – das Schweizerische Institut für KMU und Unternehmertum an der Universität St. Gallen (KMU-HSG) und MMIND.ai.

Unser gemeinsames Ziel war es, eine Brücke zu schlagen: zwischen akademischer Fundierung und der gelebten Realität in kleinen und mittleren Unternehmen. Das Ergebnis ist der “Leitfaden Digitalisierung”.

Das ist unsere Landkarte. Sie ist bewusst einfach, visuell und prozessorientiert gestaltet. Sie soll dir nicht noch mehr Komplexität aufbürden, sondern Klarheit schaffen. Zwei einfache, aber mächtige Werkzeuge daraus möchte ich dir kurz vorstellen:

1. Die Prozess-Sicht: Das Fundament deines Unternehmens verstehen 

Bevor du irgendetwas digitalisierst, musst du dir nochmals klar machen, wie dein Unternehmen funktioniert. Wir brechen alles auf drei einfache Prozess-Typen herunter:

  • Kernprozesse: Das ist, was dein Unternehmen im Kern tut, um Geld zu verdienen (z.B. Produktion, Verkauf, Dienstleistung).

  • Managementprozesse: Das ist, wie du dein Unternehmen steuerst (z.B. Strategie, Finanzen, Führung).

  • Unterstützungsprozesse: Das sind die Helfer im Hintergrund (z.B. IT, HR, Buchhaltung).

Mit dieser einfachen Logik kannst du eine Mindmap deines gesamten Unternehmens erstellen. Plötzlich siehst du klar, wo die grössten Hebel, aber auch die grössten Schmerzpunkte liegen. Diese Übersicht ist der erste, entscheidende Schritt zur Klarheit.

2. Die Aufwand-Nutzen-Matrix: Prioritäten statt Bauchgefühl 

Sobald du die Prozesse siehst, stellt sich die Frage: Wo anfangen? Die Antwort liefert die Priorisierungsmatrix. Du bewertest jede mögliche Initiative nach zwei simplen Kriterien: Wie hoch ist der Aufwand (Zeit, Geld, Ressourcen)? Und wie hoch ist der erwartete Nutzen (Effizienz, Umsatz, Kundenzufriedenheit)?

Daraus ergeben sich vier Kategorien, in die sich alle Prozesse aus der Mindmap einordnen lassen:

  • Quick Wins (niedriger Aufwand, hoher Nutzen): Das sind deine Startprojekte! Hier bekommst du schnell Ergebnisse und schaffst Motivation im Team.

  • Grossprojekte (hoher Aufwand, hoher Nutzen): Das sind deine strategischen Leuchttürme. Wichtig, aber brauchen eine gute Planung.

  • Füllaufgaben (niedriger Aufwand, niedriger Nutzen): Kann man machen, wenn Zeit ist. Aber Achtung: nicht hierin verlieren!

  • Überdenken (hoher Aufwand, niedriger Nutzen): Finger weg! Das sind die typischen “Geldgräber”.

Dieses Werkzeug ersetzt stundenlange Diskussionen durch eine klare, datenbasierte Entscheidung. Es ist der Kompass auf deiner Landkarte.

Das Team: Gemeinschaft statt Einsamkeit

Eine gute Karte ist entscheidend. Aber niemand sollte den Berg alleine besteigen müssen. Die wahre Kraft der Transformation entfaltet sich in der Gemeinschaft.

Das haben wir letzte Woche bei unserem ersten KI-Café in Liechtenstein auf beeindruckende Weise erlebt. Die Energie im Raum war elektrisierend. Warum? Weil wir einen “sicheren Raum” geschaffen haben, in dem offene Fragen gestellt, reale Erfahrungen ausgetauscht und Ängste abgebaut wurden.

Plötzlich war der “Digitalisierungs-Experte” nicht mehr der externe Berater, sondern der Unternehmer vom Nachbartisch, der eine ähnliche Herausforderung bereits gemeistert hat.

Genau diese Geschichten von Mut und praktischer Umsetzung sind das Herzstück unseres Leitfadens. Ein riesiges Dankeschön an die Pioniere, die ihre Erfahrungen geteilt haben:

  • Marco Weishaupt und Bernhard Zindel von b_smart, die eine moderne IT-Basis für sein ambitioniertes Wachstum im Hospitality-Sektor geschaffen haben.

  • Wolfgang Schmid von CFP Business Consulting AG, der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte automatisiert hat, um den CFO für strategische Aufgaben freizuspielen.

  • Michael Baumgartner von der HSW AG, der durch eine simple KI-Lösung die manuelle Zeiterfassung revolutioniert hat.

  • Manuel Pfiffner von sl.one AG, der durch den Umzug in eine lokale Cloud die IT-Sorgen eines Produktionsbetriebs gelöst und dessen Fokus geschärft hat.

  • Tino Kesseli von CSL Corporate Services AG, der die mühsame Verbuchung von Wertschriften automatisiert hat, damit sich Treuhänder auf die wertschöpfende Kundenberatung konzentrieren können.

Diese Geschichten beweisen: Du bist nicht allein. Die grössten Hürden – die Kosten, der Widerstand im Team, die Unsicherheit – verschwinden, wenn man merkt, dass andere sie bereits erfolgreich überwunden haben.

Dein erster Schritt

Erfolg in der Digitalisierung ist kein Solo-Sprint. Es ist eine Team-Expedition. Die Landkarte gibt dir die Richtung vor, die Gemeinschaft gibt dir den Mut und die Abkürzungen.

Bist du bereit, den ersten Schritt zu tun, aber nicht alleine?

Lade dir hier den kompletten “Leitfaden Digitalisierung” herunter:

Leitfaden Digitalisierung final.pdf

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