TFF #36: Von Entweder-Oder zu Sowohl-Als-Auch – Was KI uns gerade beibringt

Drei Tage der letzten Woche. Drei neue Themen:

  • “Freitag kam der Zolldeal. 15% statt 39%. Aber es ist noch nicht durch. Parlament. Referendum. Wie plane ich da meine Supply Chain für 2026? [Führungskraft aus der Fertigung]

  • “Unsere Exporte sind im Mai um 14% zurückgegangen. Chemie-Pharma minus 19%. Dazu kommen neue Regularien. Wie bleiben wir schnell genug?” [Finanzleiter]

  • “Montag war die Cybersecurity-Konferenz. Dienstag kamen neue KI-Modelle raus. Mittwoch fragten drei Kunden nach KI-Integration. Wie halte ich da noch Schritt?” [IT-Chef eines KMU]

Die eigentliche Frage hinter allen drei:

“Wie richten wir uns täglich neu aus, wenn sich fundamental alles ändert?”

🎙️ Du hörst lieber? Hier eine kurze, KI-generierte Audio-Zusammenfassung dieser Ausgabe:

Entweder-Oder ist tot Jetzt gilt Sowohl-Als-Auch

Jahrelang haben wir Transformation so behandelt:

  • Projekt aufsetzen

  • Entscheidung treffen (A ODER B)

  • Implementieren

  • Abhaken

Schnell ODER sorgfältig.
Zeit ODER Qualität.
Tool ODER Transformation.

Das hat funktioniert, solange die Welt langsamer war.

Aber jetzt?

KI-Modelle im Tagesrhythmus. Geopolitische Verschiebungen im Wochenrhythmus. Neue Wettbewerber im Monatsrhythmus.

Das “Entweder-Oder” ist tot.

Es gibt keinen Weg mehr daran vorbei: Es ist “Sowohl-Als-Auch” – oder wir schwimmen nicht mehr mit.

Es zeichnet sich schon länger ab.

Transformation ist kein Projekt mehr, das man abschließt. Es wird zum Dauerzustand.

Die anerkannte Academy of Management bestätigt das in einem aktuellen Forschungsreihe:

LEARNING THROUGH PARADOX

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Eine Zeile hat es auf den Punkt gebracht:

“When you ‘solve’ one tension, you don’t eliminate it. You just push it somewhere else.”

Paradoxien interagieren. Sie kaskadieren über Ebenen. Akteure bewegen sich auf einem Paradoxon – und erzeugen neue in anderen Bereichen.

Das ist nicht abstrakte Theorie.
Das ist die Realität, die wir gerade alle leben.

Was wenn die Lösung nicht Auflösung ist, sondern das Aushalten?

Drei konkrete Beispiele aus den letzten Wochen:

Beispiel 1: Unternehmensstrategie mit KI entwickeln

Ein Mittelständler wollte seine 5-Jahres-Strategie entwickeln.

Früher: 3 Monate Wettbewerbsanalyse. Externe Berater. Dicke Powerpoints.

Jetzt haben wir es anders gemacht:

  • KI (Custom GPT) als Sparringspartner

  • Geschäftsführung arbeitet direkt in Sessions

  • Echtzeit-Iteration statt monatelanger Vorbereitung

Ergebnis: Strategie-Entwurf in 2 Wochen statt 3 Monaten.

Aber – und das ist der Punkt – die Strategie wird jetzt quartalsweise adjustiert.

Nicht als Schwäche. Als Feature.

Beispiel 2: Gemini 3 direkt ausprobieren

Vor wenigen Tagen kam Gemini 3 raus.

Die Frage in einem Führungsteam: “Sollen wir jetzt umstellen? Was ist mit GPT-5.1, das auch gerade neu erschienen ist?”

Antwort: Beides.

Wir haben uns bei mmind.ai 90 Minuten geblockt.
Gemini 3 mit einem echten Use Case getestet, einer Workshop-Zusammenfassung.
Verglichen mit GPT-5.1.
Entschieden: für diesen Anwendungsfall bleibt GPT.

Aber: Wir haben gelernt, wie Gemini tickt.

Wenn ein neuer Use Case kommt – wissen wir, wo wir ansetzen.

Das ist keine Strategie-Lähmung.
Das ist strategische Flexibilität.

Beispiel 3: Persönlich starten – eigene Arbeitsweise überdenken

Nicht gleich die ganze Organisation einbinden.
Sondern mit der eigenen Arbeitsweise starten.

  • Kalender analysieren (wo geht die Zeit hin?)

  • Deep Research ausprobieren (wie gut kennen die neuen Modelle meinen Markt wirklich?)

  • Voice-Notes strukturieren (was braucht wirklich Aufmerksamkeit?)

Schnell sind mehrere Stunden pro Woche gewonnen.

Die Frage ist nicht: “Wofür entscheide ich mich?”

Die Frage ist: “Welchen Rhythmus schaffe ich, um auch mit gegenteiligen Entwicklungen umzugehen?”

Das Dreieck der Transformation:

1. DATEN – strukturiert, zugänglich, vertrauenswürdig
2. KULTUR – neugierig, beweglich, mutig
3. TECHNOLOGIE – Tools, die tatsächlich genutzt werden

Diese drei bewegen sich GLEICHZEITIG.
Nicht nacheinander.

Und sie bewegen sich kontinuierlich.
Nicht als Projekt mit Abschluss.

So können wir Spannungen neu betrachten.

Nicht als Problem, das gelöst werden muss.

Sondern als Raum, in dem Transformation entsteht.

Die KI-Welt zeigt uns das gerade gnadenlos:

Wer auf das “perfekte” Modell wartet, verpasst den Anschluss.
Wer jedes Modell blind nutzt, verliert die Kontrolle.

Die Balance ist: Beides. Gleichzeitig.

Am 10. Dezember zeigen wir dir genau das – live. Gemeinsam mit Manuel Pfiffner, CEO der sl.one.

KI-Café: Spannungsfeld Cloud

Wir zeigen:

✓ Wie du KI sicher aufsetzt (mit einer Lösung direkt aus Liechtenstein)
✓ Wie du mit Microsoft Copilot im neuen Copilot Studio arbeitest
✓ Wie sich Cloud-Lösungen sicher in deine Datenwelt integrieren lassen

Nicht theoretisch. Praktisch.

Wir arbeiten mit echten Tools.
Du siehst, wie es funktioniert.
Du nimmst konkrete Schritte mit.

➡️ Hier geht’s zur Anmeldung

P.S. Zum Abschluss nochmals auf den Punkt gebracht – Transformation: Sowohl als auch:

Sind Sie bereit?

Wir sind froh, dass Sie gefragt haben! Vereinbaren Sie direkt einen Termin mit uns, um diesen wichtigen ersten Schritt des Innovationsprozesses zu beginnen – die Bedarfsanalyse. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen zu meistern und die digitale Innovation in Ihrem Unternehmen voranzutreiben.

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